Biologisch – dynamische Landwirtschaft
Durch die Lage im Bergebiet auf über 900m NN und dem hügeligen, steilen Gelände ist die Bewirtschaftung des Graslandes ein Schwerpunkt unseres Hofes. Um diese Bewirtschaftung nachhaltig zu gestalten, haben wir verschiedene Tierarten bei uns. In Masse betrachtet nimmt dabei den grössten Anteil das Rindvieh ein.
Unsere Herde besteht aus etwa 13 Milchkühen, einem Zuchtstier und deren Nachkommen. Die Rasse Räthisches Grauvieh ist eine Zweinutzungsrasse die sich besonders für die Weidehaltung im Berggebiet und eine Raufutter basierte Fütterung eignet. Sie sind klein und robust, was sie für einen extensiven und steilen Standort, wie den unseren, ideal macht. Die Rasse gilt aufgrund ihrer geringen Population als bedroht. In Zusammenarbeit mit dem Verein ProSpecieRara engagieren sich Züchter wie wir für den Erhalt.
Die Wintermonate verbringen unsere Kühe im Anbindestall, mit täglichem Auslauf auf dem Laufhof mit Möglichkeit zum Liegen, Saufen, Fressen, Fellpflege und Austausch mit den Kolleginnen oder dem Stier.
Von Anfang Mai bis Ende Oktober sind sie Tag und Nacht auf der Weide und kommen zweimal zum Melken und Versorgen ihrer Kälber Hof. Durch den Anbindestall ist eine intensive Mensch-Tier-Beziehung gegeben. Jede Kuh hat ihren Platz, was für viel Ruhe sorgt und auch den rangniederen Tieren eine ungestörte Fress- und Liegezeit ermöglicht.
Damit eine Kuh Milch produziert bekommt sie etwa jedes Jahr ein Kalb. Nach der Geburt sind Mutter und Kalb einige Zeit im Abkalbebereich zusammen, dann fügen sie sich schrittweise wieder in die Herde ein. Unsere Kälber bleiben alle auf dem Hof und werden von ihren Müttern gesäugt. Jeden Morgen und Abend während dem Melken sind sie zusammen auf dem Laufhof oder im Stall und verbringen gemeinsame Zeit.
Nach 4-6 Monaten werden die Kälber schrittweise von der Milch abgesetzt. Ein Teil wird dann als Remonten oder Zuchttier verkauft, der andere Teil bleibt zur Aufzucht oder bis zur Schlachtung bei uns. Das Fleisch wird regional an Restaurants und ab Hof vermarktet.
Als jugendliche Rinder verbringen die Nachzuchttiere und Ochsen den Sommer auf der oberen Walalp unter dem Stockhorn im Berner Oberland. Dort sind sie mit einer Herde von etwa 25 Tieren unterwegs.
Unsere Kühe fressen ausschliesslich Gras, entweder frisch von der Weide, als Heu oder Emd. Nur im Winter ergänzen wir das Raufutter mit Rübentrockenschnitzeln, einem Nebenprodukt aus der Zuckerrübenverarbeitung.
Unsere Milch liefern wir an die Molkerei Biomilk AG in Worb. Dort wird sie zu Demeter Joghurt,Desserts und seit 2022 auch zu Käse verarbeitet. Die Produkte sind im Biofachhandel erhältlich. Rohmilch ist ab Hof erhältlich.
Seit Sommer wird dort auch Trinkmilch von Höfen mit kuhgebundener Aufzucht der Kälber abgefüllt und im Bio-EInzelhandel verkauft. Mehr Informationen dazu und einen weiteren Einblick bei uns gibt es auf www.genussmitrespekt.ch
Bei der Pflege der steilen Weiden und Naturschutzflächenwerden wir von Bündner Oberländer Schafen unterstützt. Die Schafe dämmen die Verbuschung durch ihren Verbiss ein und erhalten so die vielfältigen Trockenstandorte, auf denen aussergewöhnlich viele Tagfalter- und Heuschreckenarten zu finden sind. Die Herde umfasst 15-20 Auen und deren Nachwuchs und saisonal einen Widder. Die Schafe dieser Rasse sind in drei Farbtypen zu finden und auch die Auen sind behornt. Sie sind sehr robust und genügsam. Wie auch das Rätische Grauvieh sind die Bündner Oberländer Schafe in ihrem Bestand als bedroht eingestuft.
Die Wolle der einjährigen Schur wird auf dem Hof gewaschen und von kleinen Verarbeitungsbetrieben in der Schweiz zu Garn versponnen. Die männlichen Jungtiere werden im Herbst geschlachtet, weibliche Jungtiere bleiben in unserer Herde oder werden als Zuchtiere verkauft.
Das Lammfleisch, kleine Posten Wolle und Felle sind ab Hof erhältlich.
Unsere Tierarten werden kompletiert durch unsere Pferde. Sie werden von unseren Kindern und an Reitnachmittagen geritten.
Auf unserem ackerbaufähigen Land bauen wir Roggen und Dinkel an, der auf dem Hof vermahlen und zu leckerem Brot gebacken wird. Dinkel und Roggen sind ab Hof erhältich.